Abwaschen als Entspannung: Wie alltägliche Tätigkeiten Stress lindern können
- Rients Goerbitz

- 12. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Okt.
Stress zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Er lässt den Cortisolspiegel steigen, was auf Dauer Entzündungsreaktionen im Körper fördert. Chronischer Stress kann nicht nur das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen, sondern auch die Anfälligkeit für andere Erkrankungen, etwa Krebs, begünstigen. Die Auswirkungen sind also sowohl psychisch als auch körperlich spürbar.

Angesichts dieser Belastungen suchen immer mehr Menschen nach Möglichkeiten, um im Alltag gezielt Stress abzubauen. Dabei braucht es nicht immer aufwendige Techniken oder stundenlange Meditation. Schon kleine Handlungen im Alltag können erstaunlich entspannend wirken – wenn man sie bewusst ausführt.
Nicht was wir tun, sondern wie wir es tun: Der Abwasch als Anti-Stress-Ritual
Eine Studie der Florida State University hat gezeigt, dass selbst das Abwaschen eine wirkungsvolle Methode zur Entspannung sein kann – vorausgesetzt, man widmet sich der Aufgabe mit voller Aufmerksamkeit.
Für das Experiment wurden 51 Teilnehmende in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine Gruppe las vorab einen kurzen Text über achtsames Abwaschen, der die Bedeutung der bewussten Wahrnehmung betonte. Es ging darum, sich ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren: auf das Gefühl des warmen Wassers, den Duft des Spülmittels, die Bewegung der Hände. Die andere Gruppe erhielt lediglich eine sachliche Beschreibung der Tätigkeit.
Das Ergebnis war eindeutig: Wer beim Abwaschen achtsam blieb, erlebte einen deutlichen Rückgang von Stress und Anspannung – im Schnitt um 27 Prozent. Die Kontrollgruppe, die die Aufgabe wie gewohnt erledigte, spürte hingegen keine Besserung und war zum Teil sogar gereizt.
Achtsamkeit im Alltag: Kleine Inseln der Ruhe schaffen
Dieses Ergebnis überrascht kaum, denn Achtsamkeit bedeutet, ganz im Moment zu leben und die Aufmerksamkeit bewusst auf das zu richten, was man gerade tut – ohne zu bewerten oder zu urteilen. Diese Haltung hat gleich mehrere positive Effekte:
Wir lassen den Drang los, alles kontrollieren zu müssen, und lernen, den Moment einfach fließen zu lassen. Das nimmt inneren Druck und entspannt.
Für einige Minuten tritt das Gedankenkarussell in den Hintergrund. Sorgen und Grübeleien, die oft die Hauptquelle unseres Stresses sind, verlieren an Bedeutung.
Ob beim Essen, Spazierengehen oder eben beim Abwasch: Wenn wir alltägliche Tätigkeiten mit voller Aufmerksamkeit ausführen, können sie zu kleinen Auszeiten werden, die Körper und Geist spürbar entlasten.
Wenn dieser Beitrag Lust gemacht hat, die eigene innere Stärke im Alltag weiterzuentwickeln, könnte ein achtsamkeitsbasiertes Stressbewältigungsprogramm genau das Richtige sein. Ich biete Kurse an, die speziell darauf ausgelegt sind, mehr Gelassenheit, Klarheit und Ausgeglichenheit im Berufs- und Familienleben zu fördern – wissenschaftlich fundiert und praxisnah.
Ob Stressreduktion durch MBSR, achtsames Elternsein mit Selbstmitgefühl oder Achtsamkeitstraining für den Joballtag: Hier finden Sie Unterstützung, um den Herausforderungen des Alltags mit mehr Ruhe und Wohlbefinden zu begegnen.
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Quellen:
Hanley, A.W. et al. (2015): Washing Dishes to Wash the Dishes: Brief Instruction in an Informal Mindfulness Practice. Mindfulness.
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