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Raus aus der Komfortzone – warum Bequemlichkeit oft unsere größte Bremse ist

  • Autorenbild: Rients Goerbitz
    Rients Goerbitz
  • vor 6 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit

Die Komfortzone ist dieser unsichtbare Raum, in dem wir uns sicher fühlen. Ein Ort, der aus Routinen, Gewohnheiten und vertrauten Gedankenmustern besteht. Er gibt uns Stabilität – und manchmal genau das, was wir brauchen: Ruhe, Erholung, Schutz. Niemand muss permanent an den Grenzen seiner Belastbarkeit leben. Doch wer zu lange im „Bekannten“ bleibt, verwechselt Sicherheit leicht mit Stillstand.


Bequemlichkeit kann zu einer leisen Form der Erstarrung werden. Denn dort, wo nichts mehr uns herausfordert, wo alles vorhersehbar ist, hört Wachstum auf. Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain hat einmal sinngemäß gesagt: „Komfort ist der Feind des Fortschritts.“ – und er hatte recht.


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Warum wir unsere Komfortzone brauchen – aber nicht immer


Das Bedürfnis nach Sicherheit ist menschlich. Nach einem Schock, Verlust oder Burn-out ist es sogar heilsam, sich in einen geschützten Raum zurückzuziehen, um Kraft zu tanken. Doch wer nie wieder öffnet, riskiert, das Leben an sich vorbeiziehen zu lassen.


Die Kunst liegt darin, die eigene Komfortzone zu dehnen, nicht sie zu zerstören. Sie sollte wachsen wie ein Muskel – flexibel, aber belastbar. Nur so bleibt sie lebendig und verhindert, dass aus Schutz ein Gefängnis wird.



Wo das Leben beginnt: jenseits des Gewohnten


Eleanor Roosevelt empfahl einst, täglich etwas zu tun, das uns Angst macht. Nicht, um uns zu quälen, sondern um lebendig zu bleiben. Angst signalisiert, dass wir vor etwas Neuem stehen – nicht, dass wir in Gefahr sind. Wer sich regelmäßig kleinen Unsicherheiten stellt, trainiert Mut.


Adam Braun formulierte es ähnlich: Selbstentdeckung beginnt dort, wo die Komfortzone endet. Erst wenn wir uns auf das Unbekannte einlassen, entdecken wir Seiten an uns, die im Alltag verborgen bleiben – unsere Kreativität, Widerstandskraft oder Begeisterung.


Les Brown sah in diesem Schritt eine Erweiterung des Bewusstseins. Solange wir in Verfahren und Routinen leben, sind wir auf Autopilot. Erst jenseits dieser vertrauten Abläufe werden wir wieder wach – achtsam für den Augenblick, offen für Wandel.



Das Leben ist kein Hafen


William Shedds Metapher vom Schiff, das sicher im Hafen liegt, aber nie gebaut wurde, um dort zu bleiben, beschreibt es perfekt. Sicherheit ist nicht Sinn, sondern Zwischenstopp. Wer im Hafen verweilt, verpasst das Meer.


Natürlich dürfen wir anlegen, uns ausruhen, reparieren, loslassen. Aber dann heißt es: Segel hissen, weiterfahren, ein Stück unbekannte Küste suchen. Nur so erfahren wir, was in uns steckt.



Veränderung als Voraussetzung für Entwicklung


Max DePree erinnerte daran, dass wir nicht werden können, was wir sein wollen, wenn wir bleiben, wie wir sind. Wachstum bedeutet Abschied – von alten Rollen, eingefahrenen Mustern, Selbstbildern. Und genau das macht Angst. Doch ohne diesen Abschied bleibt das „Ich“ von gestern ewig gültig – und das ist Stillstand.


Lao-Tse warnte bereits vor Jahrtausenden: „Wer sich an Bequemlichkeit klammert, hört auf, Weise zu sein.“ Erkenntnis entsteht durch Bewegung, durch Fragen, nicht durch Selbstzufriedenheit. Wer glaubt, angekommen zu sein, kehrt unbemerkt um.



Wenn Komfort zur Falle wird


Thomas Edison schrieb, dass wir keine besseren Bedingungen schaffen, wenn wir mit den jetzigen völlig zufrieden sind. Die Idee ist nicht ständige Unruhe, sondern bewusste Unzufriedenheit im besten Sinne: Der Blick nach vorne, das leise Gefühl, dass da noch mehr möglich ist.


Dhaval Gaudier brachte es prägnant auf den Punkt: Zwischen dem, wo du bist, und wo du sein willst, steht nur deine Komfortzone. Oft nutzen wir Sicherheit als Ausrede – um keinen Sprung zu wagen, keine Verantwortung zu übernehmen, keine Emotion zu riskieren.


Peter McWilliams ergänzte: Solange wir unsere Träume nicht leben, kontrolliert die Komfortzone uns mehr, als wir uns selbst kontrollieren. Sie wird zur stillen Macht, die unsere Entscheidungen lenkt, ohne dass wir es merken.



Risiko als Lebenselixier


T. Harv Eker formulierte drastisch: Niemand stirbt an Unbehagen – doch das Streben nach Bequemlichkeit hat mehr Ideen, Chancen und Wachstum getötet als jedes Risiko.


Bequemlichkeit fühlt sich harmlos an: lauwarm, bekannt, berechenbar. Aber gerade darin liegt die Gefahr. Denn wer nie über seine Grenzen geht, verliert irgendwann den Kontakt zu seiner Lebendigkeit.

Mut bedeutet nicht, angstfrei zu handeln – sondern trotz Angst zu handeln. Vielleicht liegt das, was wir suchen, genau hinter der Schwelle, die wir am meisten meiden.



Fazit: Komfort ist gut – solange er nicht das Ziel bleibt


Die Aufgabe besteht nicht darin, jede Sicherheit zu zerstören. Es geht darum, sie so zu nutzen, dass sie uns trägt – nicht fesselt.


Wer gelegentlich ins kalte Wasser springt, kennt später die Tiefe des Meeres. Und manchmal reicht schon ein kleiner Schritt hinaus aus dem Gewohnten, um sich selbst wiederzufinden – dort, wo Leben passiert.


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